Verflixt und zugenäht!
Wir bei WEIDER orientieren uns stets an den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, wenn wir eure Produkte formulieren.
Auch darüber hinaus versuchen wir, euch auf jede erdenkliche Weise dabei zu unterstützen, eure sportlichen Ziele best- und schnellstmöglich zu erreichen.
Der heutige, wissenschaftlich basierte Trainingstipp hat nichts mit Produkten, Equipment oder besonderen Fitnessübungen zu tun. Alles, was ihr braucht, um eure sportliche Leistung zu steigern, steckt bereits in euch – ihr müsst es nur rauslassen!
„Der Effekt des Fluchens auf die körperliche Leistungsfähigkeit.“ F*** yeah! Ein Hoch auf die Wissenschaft!
Das Werk von Nicholas B. Washmuth und Kollegen (publiziert im Journal Frontiers of Psychology) beginnt mit folgender sinngemäß übersetzter Kurzzusammenfassung:
„Es konnte gezeigt werden, dass Fluchen oder die Verwendung anzüglicher Sprache, die das Potenzial hat, Menschen zu beleidigen, die körperliche Leistungsfähigkeit während kurzer und intensiver Kraft- und Schnellkraftbelastungen steigern kann.“
Weiterhin heißt es:
„Beim Fluchen handelt es sich um ein komplexes soziales und linguistisches Phänomen, das bereits seit Jahrhunderten existiert.“
Die genauen Mechanismen, über die das Fluchen die Leistung steigern kann, sind noch nicht vollständig entschlüsselt. Es hat jedoch nachweislich physiologische (z. B. Herzfrequenz, Blutdruck), psychologische (Enthemmung) und nozizeptive (die Schmerzwahrnehmung betreffende) Effekte. Ein Zusammenspiel dieser Effekte erscheint wahrscheinlich.
Neben den positiven Effekten auf die körperliche Leistung kann Fluchen außerdem die Glaubwürdigkeit erhöhen, soziale Bindungen stärken und sogar die Gedächtnisleistung verbessern.
Pionierarbeit: Fluchen im Sport
Im Jahr 2018 leisteten die Forscher Stephens, Spierer und Katehis Pionierarbeit in der Fluch-Forschung, als sie ihren Artikel „Effect of Swearing on Strength and Power Performance“ veröffentlichten.
In der Studie wurden die Teilnehmer dazu aufgefordert, während eines 30-sekündigen Tests der anaeroben Leistungsfähigkeit und eines Griffkrafttests entweder ein normales Wort oder ein Schimpfwort zu wiederholen. Besonders interessant war die Auswahl des verwendeten Schimpfworts: Die Probanden sollten das Wort wählen, das sie instinktiv sagen, wenn sie sich beispielsweise den Kopf stoßen.
Das Resultat: +4,5 % anaerobe Leistungsfähigkeit und +8 % Griffkraft.
Da Stephens und Kollegen hier offenbar etwas Großem auf der Spur waren, führten sie zusätzliche Experimente durch und konnten die Ergebnisse ihrer ersten Studie replizieren.
Neue Erkenntnisse: Die 2023-Studie
Im Jahr 2023 untersuchten Jiannine und Antonio den Effekt des Fluchens auf die Griffkraft, Liegestütze bis zum Muskelversagen sowie „Wall-Sits“ und Planks bis zur Erschöpfung.
Die Probanden sollten das Schimpfwort auswählen, das sie instinktiv verwenden, wenn sie sich den Zeh stoßen. Die Mehrheit der Teilnehmer entschied sich für das beliebte „F***“ (51,5 %), gefolgt von „Sh!t“ (38 %). Während der Übungen mussten sie das gewählte Wort im 5-Sekunden-Takt aufsagen.
Die Ergebnisse:
- Griffkraft: +9 %
- Liegestütze: +15 %
- Wall-Sits: +22 %
- Planks: +12 %
Was wissen wir noch nicht?
Obwohl die Studien vielversprechend sind, gibt es noch wissenschaftliche Unklarheiten. Beispielsweise ist nicht geklärt, wie Fluchen strategisch eingesetzt oder in alltäglichen Situationen angewendet werden kann.
Washmut und Kollegen untersuchten sogar die optimale Dosierung – also die Auswahl der Schimpfworte, Intensität, Frequenz und Gesamtmenge. Es könnte einen Gewöhnungseffekt geben, sodass Menschen, die häufig fluchen, eventuell einen geringeren Effekt erwarten können. Weitere Forschung ist notwendig.
Fazit
Die Autoren resümieren:
„Fluchen stellt eine risikoarme, effektive und kostengünstige Methode dar, die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern.“
Dennoch könnte die (oft negative) Natur des Fluchens dessen Einsatz in der Realität limitieren. Washmut und Kollegen schlagen deshalb als Alternative Imagination oder besonders leises Fluchen vor – diese Modifikationen sind jedoch bislang wissenschaftlich nicht geprüft.
Am Ende liegt die Entscheidung bei euch: Möchtet ihr unangenehm auffallen, um eure Performance zu steigern, oder bleibt ihr lieber leise und bewahrt euer Image?
Wie heißt es so schön:
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